Ausgediente Mobiltelefone für den Naturschutz

 
Flensburger Tageblatt, 05.03.2014
 
Bis Ende März läuft die Sammelaktion an allen drei Berufsschulen

Der Funke ist sofort übergesprungen. Als Jasmin Brandt über einen Lehrer von der Handy-Sammelaktion des Naturschutzbundes (Nabu) erfuhr, war die 17-jährige Berufsschülerin gleich davon angetan. Und nicht nur sie: Auch die übrigen Vertreter der Schülervertretung der Eckener-Schule sowie die der Hannah-Arendt-Schule und der Wirtschaftsschule HLA wollen die Aktion unterstützen. 

 
An allen drei Berufsschulen sammeln sie derzeit ausrangierte Handys, die anschließend an eine Recycling-Anlage weitergegeben werden. Für jedes Handy erhält der Nabu nach eigenen Angaben 2,50 Euro vom Telefonunternehmen E-Plus. Das Geld will der Nabu verwenden, um die Untere Havelniederung wieder in einen naturnahen Zustand zurück zu versetzen. „So bietet sich eine gute Möglichkeit, alte Handys loszuwerden und gleichzeitig der Umwelt zu helfen“, sagt Brandt.

Das Projekt scheint zur rechten Zeit zu kommen: „Das Umweltbewusstsein der Schüler hat in den letzten Jahren ordentlich zugenommen“, berichtet Martin Rümmelein (19) von der HLA. Über Mundpropaganda, Flyer und Plakate machen die Schülervertreter auf die Sammelaktion aufmerksam.

Obwohl in HLA und Hannah-Arendt-Schule erst seit knapp einer Woche und in der Eckener-Schule seit Anfang des Jahres gesammelt werde, seien bislang schon rund 220 Mobiltelefone zusammengekommen. „Ein Ziel haben wir uns aber nicht gesetzt, wir freuen uns über jedes Handy“, sagt der 24-jährige David-Joshua Meißner (Hannah-Arendt-Schule).

Auch einen festen Termin, zu dem die Aktion ausläuft, haben sich die Schulen nicht gesetzt. „Bei uns ist voraussichtlich Ende März Schluss“, sagt Rümmelein. Meißner ergänzt: „Zu lange sollte die Aktion nicht dauern, denn sonst verliert sie ihre Attraktivität.“

Doch nicht nur Schüler sollen sich von der Aktion angesprochen fühlen: „Jeder, der ein Handy loswerden will, kann es bei uns abgeben“, sagt Christin Nielsen (18, Eckener-Schule). In den Sekretariaten aller drei Schulen stehen Sammel-Boxen für die Mobiltelefone.

Doch damit nicht genug: „Wir überlegen, einen Info-Stand in der Fußgängerzone aufzustellen, um weitere Handys zu sammeln und über das Havel-Projekt zu informieren“, sagt Meißner. So soll der Funke auch auf die Passanten überspringen. 
 
sh:z/Flensburger Tageblatt / Text: Christoph Käfer, Bild: Markus Dewanger