Besuch der Zentralwerkstatt des Landestheaters (BGJ-HT06)


Die Idee einen Ausflug in die Theaterwerkstatt zu machen, kam der Klasse bei der Erweiterung des Themenspeichers. Da mein Vater beim Landestheater arbeitet, bot ich an, die Exkursion zu planen.
Nach Rücksprache mit Herrn Assall über einen passenden Termin für den Ausflug und einem telefonischen Gespräch mit dem Werkstättenleiter Sven Hansen, einigten wir uns auf den 27.11. 2006. Treffpunkt war die Zentralwerkstatt des Landestheaters in Harrislee (Werkstraße 11) um 07:45.
Mit einer kleinen Verspätung begann Sven Hansen die Führung durch die Werkstatträume mit einer Einführung in der Hauptwerkstatt. Er gab uns einige kurze Informationen über die Aufgaben eines Theatertischlers und die der anderen Handwerker, die dort beschäftigt sind, sowie einen Überblick über die Planung bis hin zur Fertigstellung eines ganzen Bühnenbildes. Hierzu hatte er auch zwei Bühnenbildmodelle aufgebaut, an denen im Moment gearbeitet wird. Er erklärte uns, dass zur Planung und Fertigstellung eines Bühnenbildes Gespräche zwischen ihm und dem Regisseur sehr wichtig seien um ein passendes Bühnenbild zu entwerfen. Dazu zeigte er uns auch einige aktuelle Zeichnungen in seinem Büro, die er auch teilweise erläuterte.
Die Führung ging weiter über den Bereich, in dem die einzige Plastikerin in der Werkstatt arbeitet, zu der Abteilung, in der hauptsächlich die Tischler arbeiten. Dieser Raum ist mit diversen Maschinen ausgestattet, die zur Holzverarbeitung benötigt werden. Holz ist neben einigen anderen Materialien wie z. B. Styropor, Aluminium und Stahl immer noch eines der am häufigsten verarbeiteten Materialien. Es wird für die Grundkonstruktion der meisten Bühnenbilder verwendet, denn es muss einerseits stabil und einfach zusammenbaubar sein, aber auch leicht und sicher zu transportieren. Nach Ende einer Spielzeit eines Stückes wird das Bühnenbild wieder auseinander genommen und nur die noch verwertbaren Teile werden eingelagert oder wieder verwendet, der Rest kommt auf den Müll. Hinter dem Bereich der Tischler befindet sich der Arbeitsbereich der Schlosser. Sie stellen Unterkonstruktionen her, die sehr stabil sein und hohe Belastungen aushalten müssen, sowie schmückende Elemente wie z. B. Treppengeländer.
Hinter der Haupthalle befindet sich noch eine zweite Halle, in die uns Sven Hansen ebenso führte. In dieser Halle werden fertige Bühnenbilder einmal komplett, sofern es von der Höhe passt, zusammengebaut und überprüft. An diesem Punkt übergibt Sven Hansen das fertige Bühnenbild den Arbeitern von der technischen Abteilung, die das Bühnenbild mit dem Lastwagen abholen und zu der entsprechenden Spielstätte bringen und es dort auch auf- und abbauen.

Mir hat die Exkursion zur Zentralwerkstatt des Landestheaters sehr gefallen, denn ich habe dort schon zuvor durch mein Betriebspraktikum im Januar 2003 sehr viele interessante Einblicke über die Aufgaben eines Theatertischlers gewinnen können, die sich auch an diesem Tag wieder bestätigt haben. Ein Theatertischler arbeitet vielleicht nicht auf so einem hohen Qualitätsniveau wie ein Möbeltischler jedoch verlangt man auch von ihm Kreativität, Spontanität und die Fähigkeit erfinderisch sein zu müssen und das macht den Beruf für mich sehr interessant.

Svenja Schönbeck (BGJ-HT06)